StartAnalysenU17-Europameisterschaft 2023: 10 players to watch

U17-Europameisterschaft 2023: 10 players to watch

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Am Mittwoch startet die U17-Europameisterschaft in Ungarn. 2020 und 2021 konnte das Turnier aufgrund der Pandemie nicht ausgetragen werden. Im letzten Jahr sicherte sich Frankreich den Titel. Mathys Tel, der mittlerweile in der Bundesliga beim FC Bayern unter Vertrag steht, und auch Warren Zaire-Emery (PSG) waren tragende Säulen des Erfolges. Auch die Mainzer Sturmhoffnung Nelson Weiper und viele andere hochtalentierte Spieler zeigten in diesem Turnier ihre Fähigkeiten. In diesem Jahr wird es wieder Spieler geben, die spätestens nach der Europameisterschaft bei vielen Vereinen auf dem Zettel stehen werden. Einige davon könnten den meisten schon ein Begriff sein. Um einen kleinen Einblick zu geben, gibt es von Julian und Taner zehn Spieler, die ihr im Auge behalten solltet.

Paris Brunner (Deutschland, Borussia Dortmund)

Mittelstürmer/Flügelspieler, 15.02.2006 (17), Quelle: DFB

Paris Brunner war zusammen mit Nick Cherny der Shootingstar der abgelaufenen Junioren Saison. Zu Beginn der Saison war Paris Brunner noch Teil der U17 von Borussia Dortmund. Aufgrund seiner überragenden Leistungen wurde er bereits nach einigen Wochen Teil der U19. Er lief sowohl in der A-Junioren Bundesliga, als auch in der Youth-League auf. Er gehört zu den talentiertesten Spieler, die der DFB aufzubieten hat. Mit 7 Toren und 2 Vorlagen in der Qualifikation war er der erfolgreichste ‚Scorer‘ im DFB-Team. Er trägt einen maßgeblichen Anteil daran, dass Deutschland sich für die Endrunde in Ungarn qualifizieren konnte. Die größte Stärke des Offensivmann ist seine Torgefahr. Aus nahezu jeder Lage und aus verschiedenen Entfernungen kann er brandgefährlich sein. Vor allem die Präzision und die Abschlussqualität ragen heraus. Sogar ein Fallrückzieher Tor war ihm in der abgelaufenen Saison gelungen. Sein Körper hilft ihm enorm in seinem Spiel. Aufgrund seines physischen Vorteils hat er die Qualität, den Ball gut abzuschirmen und Verteidiger von abzuhalten, den Ball zu erobern. In der U19 traf er auf ähnlich physisch starke Spieler, sodass er zu Beginn etwas Anpassungsschwierigkeiten hatte. Auch technisch bringt er Qualität mit: Der erste Kontakt, sein ‚off the ball-movement‘, sprich die Bewegungen im Offensivspiel ohne Ball, sein Positionsspiel in der Box und und das Dribbling. Gerade letzteres war gerade zu Beginn der Saison etwas dürftig, doch im Verlauf der Saison verbesserte er. In Dortmund wird er oftmals als Mittelstürmer aufgestellt. Beim DFB findet er sich auf dem rechten Flügel, da Max Moerstedt als vorne drin gesetzt sein sollte.

Lamine Yamal (Spanien, FC Barcelona)

Flügelspieler, 13.07.2007 (15), Quelle: Felipe Mondino

Wenn er spielen sollte hat er die Qualität Spieler des Turniers zu werden. Yamal gilt als größtes Talent in ‚La Masia‘. Mit seinen 15 Jahren hat er in dieser Saison sein Debüt bei den Profis gegeben. Im Spiel gegen Betis Sevilla wurde der Flügelspieler kurz vor Ende der Partie eingewechselt, und konnte mit einigen Aktionen positiv auf sich aufmerksam machen. Auch in der Youth-League kamen bereits sechs Einsätze hinzu. 

Der spanische Junioren Nationalspieler fällt durch seine spielfreudige Art direkt ins Auge. Seine größte Stärke liegt im Dribbling. Durch seine enge Ballführung und Eins-gegen-Eins-Fähigkeit gelingt es ihm, sich durch die gegnerische Verteidigung zu dribbeln. Dank seines Tempos, welches sich auch in seinem Dribbling zeigt, ist er nur schwer zu stoppen. Er zieht oftmals vom rechten Flügel ins Zentrum um dann in Robben-Manier mit dem linken Fuß abzuschließen. Im letzten Drittel hat er eine gute Entscheidungsfindung. Gerade für sein Alter eine immense Stärke. Mit dem Ball am Fuß zeigt sich auch seine Kreativität. Ob überraschende Pässe oder schnelle Richtungswechsel, Yamals Profil ist facettenreich. Seine Physis ist, wenig überraschend bei einem 15 Jährigen, ausbaufähig. Er bringt ein gutes Spielverständnis und eine gute Positionierung fernab des Balles mit. Dadurch kommt er immer wieder zu gefährlichen Situation. Sein rechter Fuß kommt auch zu selten zum Einsatz, was ihn phasenweise zu ausrechenbar macht. Etwas, woran er noch arbeiten sollte, um noch variabler zu werden. Im Passspiel lässt er immer wieder seine Qualitäten aufblitzen. Unter Druck und auf engem Raum bringt er ein sauberes Passspiel mit, und schafft es Pässe in gefährliche Räume zu spielen.

Myles Lewis-Skelly (England, FC Arsenal)

Zentrales Mittelfeld, 26.09.2006 (16), Quelle: Daily Cannon

Das Produkt der Arsenal Academy gehört zu den talentiertesten Spielern Kader Englands. Der Mittelfeldspieler spielt bereits regelmäßig in der U21-Premier League. Im FA Youth Cup war er maßgeblich dran beteiligt, dass Arsenal ins Finale einzog. Für die ‚Three Lions‘ ist Lewis-Skelly gesetzt und wird auf der ‚Acht‘ zum Einsatz kommen. Wenn man sich die Spielweise von ‚MLS‘ anschaut, wirkt er extrem reif und quasi „pro ready“. Für einen 16- Jährigen ist er abgeklärt und ziemlich weit in seiner Entwicklung. Sein Passspiel (85% Passgenauigkeit) und seine gute Übersicht helfen ihm in vielen (Druck-)Situationen den optimalen Pass zu spielen, sei es in die Schnittstellen, den Halbräumen, oder hinter die Kette. In seinem Spiel gibt es Situationen, in dem er den Ball in der eigenen Hälfte erhält und das gegnerische Zentrum mit seiner Ballführung durchdringt und vor das Tor kommt. Dabei helfen ihm seine Physis, da er seinen Körper optimal zwischen Ball und Gegner stellt, und seine saubere Technik. Durch sein hohes Spielverständnis hat er ein gutes Gefühl für das Spieltempo. Seine Ausdauer und die angesprochene Physis helfen ihm über 90 Minuten die Intensität hoch zu halten. 

Joane Kouakou Gadou (Frankreich, PSG)

Innenverteidiger, 17.01.2007 (16), Quelle: FFF

Gadou ist der jüngste Feldspieler im französischen Kader und einer der wenigen 2007er im gesamten Turnier. Der Innenverteidiger spielt eine überragende Saison für die U19 des französischen Serienmeisters. Trotz seines jungen Alters war er einer der auffälligsten Akteure. Seine Größe und sein Körperbau helfen ihm, da er physisch sehr weit entwickelt ist. Das spiegelt sich auch in seiner Spielweise wieder, da er sehr robust und zweikampfstark ist. Im Youth-League Achtelfinale gab er gegen Borussia Dortmund sein Debüt. Auch als jüngster Spieler auf dem Platz war er mit der auffälligste Pariser. In Eins-gegen-Eins-Duellen helfen ihm seine Dynamik und Handlungsschnelligkeit. Er lässt sich von Übersteigern oder Körpertäuschungen nicht aus dem Gleichgewicht bringen, sondern sucht ständig die Zweikämpfe auf den Beinen. Das Spiel baut er aus der letzten Linie kurz und vertikal auf. Bei langen Bällen dagegen fehlt es aktuell an Präzision und Qualität. Nach Standards wird er immer wieder per Kopf gefährlich, da er auch hier von seiner Größe, Sprungkraft und Kopfballtechnik profitiert.

Mattia Mannini (Italien, AS Rom)

Zentrales Mittelfeld, 08.07.2006 (16), Quelle: calciomercato

Mannini wird Italien als Kapitän bei der U17-Europameisterschaft aufs Feld führen. Im letzten Jahr durfte er sogar unter Mancini an einem Lehrgang der A-Nationalmannschaft teilnehmen, in der viele junge Spieler nominiert worden sind. Er gilt als eines der größten und spannendsten Talente AS Roms. Er agiert auf dem Platz als „Playmaker“ und spielt meistens auf der ‚Acht‘ in einem 4-3-1-2-System der ‚Squadra Azzurra‘. Wenn er im Mittelfeld genügend Raum und Zeit hat, bringt er Qualität in der Spieleröffnung mit. Auch unter Druck und auf wenig Raum zeigt sich seine Klasse immer wieder. In sein Spiel baut er viele progressive Läufe mit ein. Seine Übersicht ist mit seine größte Stärke, da er häufig den optimalen Pass erkennt und seine Passqualität enorme Schärfe und Präzision mitbringt. Dazu schafft er es, dass die italienische Mannschaft durch Standards gefährlich werden kann. Seine Ecken zieht er oft mit Schnitt gefährlich vor das Tor. Freistöße. ob direkt oder indirekt, sorgen dank seiner technischen Fähigkeiten für Gefahr. Mit seiner Beidfüßigkeit verleitet er seinem Profil mehr Variabilität, weswegen er auch schon auf beiden Außenverteidiger-Positionen agierte.

Naj Razi (Irland, Shamrock Rovers)

Offensives Mittelfeld, 28.10.2006 (16), Quelle: Shamrock Rovers

Najmedine ‚Naj‘ Razi ist Ire mit algerischen Wurzeln. Der ‚Zehner‘ von Shamrock Rovers ist der technisch versierteste in der Truppe der Iren. In der Youth League traf er beim 1:1 im Rückspiel gegen Alkmaar (Hinspiel ging 0:5 verloren). Mit seinem kleinem, ‚kompakten‘ Körper bewegt er sich frei über das gesamte Feld. Er weicht gerne auf die Flügel aus, auf denen er auch zum Einsatz kommen könnte. Razi agiert auf dem Feld mit einer Portion Spielfreude und ‚Flair‘. Auch bei dem Techniker erkennt man die Fähigkeit in Spielsituationen, wo der Gegner wenig Raum hinterlässt und Druck ausübt. Mithilfe seiner Technik und Ballkontrolle versucht er sich immer wieder aus diesen Situationen zu lösen, auch wenn es oftmals an Konstanz in der Entscheidungsfindung nach eben solchen Aktionen fehlt. Er versucht das Spiel schnell zu gestalten und sucht den vertikalen Weg Richtung gegnerisches Tor. Mit schnellen Richtungswechseln und Eins-gegen-Eins-Duellen verleiht er seinem individuellen Spiel Unberechenbarkeit. Aufgrund der Spielausrichtung der Iren bemüht er sich in der Arbeit gegen den Ball, auch wenn er aktuell Probleme hat, die Intensität über die volle Distanz hochzuhalten. Neben seiner Entscheidungsfindung tut er sich oft in defensiven Zweikampfduellen schwer.

Noah Darvich (Deutschland, SC Freiburg)

Offensives Mittelfeld, 25.09.2006 (16), Quelle: DFB

Der offensive Mittelfeldspieler wird die deutsche Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen. Er wird als „Zehner“ hinter der Spitze in einem 4-2-3-1-System auflaufen, in welchem er sich am meisten wohlfühlt. Das Talent aus der Akademie des SC Freiburg bringt ein tolles Skillset mit, welches ihn laut Gerüchten auf die Notizbücher von Paris Saint-Germain bringt. Mit seiner technischen Klasse, seinem guten „first touch“, Übersicht und „Flair“ soll er dem Team von Trainer Christian Wück die nötige Kreativität im letzten Drittel verleihen. Darvich rückt gerne in die Box, bewegt sich raus auf die Flügel oder schiebt vor als zweite Spitze. Er ist in der Offensive viel unterwegs und bewegt sich frei über das Feld. Sein ‚Output‘ an ‚Scorern‘ war mit fünf Toren und drei Vorlagen aus acht Spielen in der abgelaufenen U17-Saison sehr solide. Dabei half ihm seine Abschlussqualität, sei es aus kurzer oder weiter Entfernung. Trotz seiner schlaksigen Statur löst er sich oftmals mit seiner Technik und Ballführung aus engen Räumen. Aufgrund seiner physischen ‚Probleme‘ hat er es immer wieder schwer Akzente in der Defensivarbeit zu setzen, speziell in den Zweikämpfen und Luftduellen.  

Ethan Nwaneri (England, FC Arsenal)

Offensives Mittelfeld, 21.03.2007 (16), Quelle: goal

Mit gerade einmal 15 Jahren gab er sein Premier League-Debüt für den FC Arsenal. Ein Meilenstein, ein Stück Geschichte. Bei jungen Talenten muss man aufpassen, dass man sie nicht zu sehr verheizt, sie auch aus der Öffentlichkeit nehmen und schützen. Im Falle von Nwaneri gehen die Nordlondoner behutsam mit dem Hoffnungsträger der Engländer um. Der Freigeist bringt mit seinem niedrigen Körperschwerpunkt eine explosive Dynamik mit. Der Gegner hat Probleme ihn auf engem Raum vor Probleme zu stellen. Mit seinen schnellen Körpertäuschungen und Richtungswechseln löst er Pressingsituationen auf und macht das Spiel schnell. Nwaneri reißt das Spiel an sich und versucht dem Team mit seiner Übersicht und seinem Kurzpassspiel Kreativität zu verleihen und Chancen zu kreieren. Er erkennt viele Räume, auch ohne Ball. Sein ‚off the ball-movement‘ ermöglicht ihm in gefährliche Zonen zu gelangen. Sein hohes Tempo und die hohe Intensität führen zu vielen progressiven Läufen seinerseits. Trotz seiner Physis scheut er sich nicht vor Zweikämpfen, auch wenn gerade in Luftduellen ziemliche Nachteile zu erkennen sind.

Demir Xhemalija (Schweiz, FC Basel)

Defensives Mittelfeld, 07.06.2006 (16), Quelle: Schweizerischer Fußballverband

Der Kapitän und ‚holding midfielder’ der Schweizer wird den meisten noch kein Begriff sein. Der 16-Jährige „Sechser“ spielt in einem 4-3-1-2-System vor der Abwehr. Der Linksfuß erzielte in 22 U18-Ligaspielen acht Tore. In der EM-Qualifikation sind es drei Tore und eine Vorlage in sechs Spielen. Neben seiner Gefahr vorm Tor, auch aufgrund seiner Standardstärke, sticht er besonders durch seine Ruhe am Ball heraus. Xhemalija ist ein ballsicherer Mittelfeldmann, der eine tolle Übersicht und eine hohe Arbeitsrate mitbringt. Auch defensiv schafft er es immer wieder mit seiner Spielintelligenz, Positionierung und Zweikampfführung Lücken und Räume zu stopfen, beziehungsweise Duelle für sich zu gewinnen. Im Durchschnitt sah er alle drei Spiele eine gelbe Karte. In einigen Duellen agiert der Kapitän der „Nati“ noch zu ungestüm und übermotiviert. 

Ljubo Puljić (Kroatien, NK Osijek)

Innenverteidiger, 31.05.2007 (15), Quelle: goal

Das kroatische Abwehrtalent zieht laut Gerüchten Interesse von Topteams wie Borussia Dortmund, Bayern München, Juventus Turin und Barcelona an sich. Diese sollen ihn beobachten und werden ziemlich sicher auch bei dieser EM ein Auge auf ihn werfen. Mit seinen 15 Jahren bringt er eine überdurchschnittliche Physis und Reife mit. In der Viererkette der Kroaten soll Puljić vor allem defensiv Akzente setzen. Mit Ball ist das solide, aber unter Gegnerdruck hat er Probleme sich und das Pressing des Gegners aufzulösen. Diese „Schwäche“ kaschiert er mit seinem Positionsspiel und seiner harten Gangart in Zweikämpfen und Luftduellen. Auf dem ersten Blick wirkt der Youngster von Osijek wie ein „altmodischer“ Innenverteidiger, wobei seine technischen Fähigkeiten ordentlich sind. 

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