In der ersten Folge des Formats „Players-to-watch by virtualfootball“ möchten wir die Ruhe der Sommerpause nutzen, um einen Blick auf die vergangene Spielzeit der U19-Bundesliga zu richten. Dort gibt es immer wieder enorm spannende Talente zu entdecken. Teilweise ist deren Weg in den Profisport auch ohne tiefergehende Datenanalyse völlig offensichtlich, wie bspw. bei Spielern wie Youssoufa Moukoko oder Jamal Musiala. Allerdings gibt es auch regelmäßig Spieler, welche aus datenanalytischer Sicht klar überdurchschnittlich performen und sich dabei trotzdem etwas unter Radar bewegen. Daher möchten wir nun drei Spieler vorstellen, welche in der U19-Bundesliga in der Saison 22/23 äußerst beachtliche Leistungen erbracht haben. Zwei der drei Spieler wurden bereits mit Einsatzminuten bei den Profis ihres Vereins belohnt.
Lukas Ambros, VfL Wolfsburg
Der 19-jährige Tscheche, welcher 2020 von Slavia Prag in die Autostadt wechselte, ist Stammspieler und Kapitän der U19-Mannschaft des VfL. Ambros ist ein äußerst kompletter Mittelfeldspieler, dessen größte Stärken jedoch eher im Spiel nach vorne liegen. Es wird spannend zu sehen, ob er seine Qualitäten generell, jedoch vor allem hinsichtlich der defensiven Robustheit, auch im Herrenbereich adaptieren kann. Ein Spieler mit vergleichbarem Jugendspieler-Profil ist Tobias Raschl, der fußballerisch in der 2. Bundesliga bereits viele Akzente setzen konnte, jedoch in der Arbeit gegen den Ball deutlich größere Schwierigkeiten hat als noch im Jugendbereich.
Can Uzun, 1. FC Nürnberg
Der junge Türke durfte am 34. Spieltag der vergangenen Zweitliga-Saison zum ersten Mal in der Startelf der Profis auflaufen. Trotz seiner Größe von 1,86m ist Uzun ein sehr mobiler Stürmer, der gerne auf die Außenbahnen oder Richtung Mittelfeld ausweicht, um sich dadurch ins Spiel zu integrieren. Trotzdem lässt er dabei keine Abschlussqualitäten vermissen, in 15 Spielen in der U19-Bundesliga gelangen ihm in der vergangenen Saison 15 Tore. Es ist davon auszugehen, dass der 17-jährige in der kommenden Spielzeit zu weiteren Einsatzminuten bei den Profis kommen wird.
Leon Opitz, SV Werder Bremen
Leon Opitz erfüllt vor allem das Profil des klassischen, dynamischen Flügelspielers, der sich auf der Außenbahn am wohlsten fühlt. In dieser Rolle erzielte er in der Saison 22/23 in der U19-Bundesliga einen Score von 96 – ein unfassbar guter Wert. Aber auch in den drei weiteren Rollen eines Flügelspielers liegt Opitz über dem Durchschnitt seiner Altersklasse, teilweise sogar deutlich. Damit bringt der Nachwuchsspieler alles mit, um den Durchbruch bei den Profis zu schaffen – obwohl er noch ein weiteres Jahr im Jugendbereich verbringen darf.
*Erläuterungen zum Report:
Grundsätzlich wird im Spielerreport zwischen dem Spielstil und der Qualität eines Spielers unterschieden.
Der Spielstil wird bei „Rolle des Spielers“ mit 1 bis 5 bewertet und stellt dar, wie sich der Spieler auf dem Platz verhält und welche Aktionen er besonders häufig ausführt.
Die Qualität des Spielers wird hingegen im Netzdiagramm dargestellt. Hier lässt sich nun ablesen, wie gut der Spieler die für die jeweilige Rolle relevanten Aktionen ausführt. Der Durchschnitt der Liga liegt dabei immer bei 50, der bestmögliche Wert ist 100, der niedrigste 0. Sowohl für die Werte des Spielstils als auch für die der Qualität werden alle Spieler dieser Positionsgruppe innerhalb dieser Liga miteinander verglichen. Im Fall der U19-Bundesligen wurde nicht zwischen den unterschiedlichen Staffeln differenziert, d.h. ein Spieler aus der Bundesliga Süd/Südwest wird auch mit Spielern der gleichen Positionsgruppe aus der Bundesliga Nord/Nordost verglichen.