StartAnalysenAdventskalender #11: "Genieß es und gib Vollgas" - Interview mit Rocco Reitz

Adventskalender #11: „Genieß es und gib Vollgas“ – Interview mit Rocco Reitz

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Rocco Reitz hat mit Möppi und Marc über seine Saison, seine Rolle im Spiel der Borussia und René Maric gesprochen. Lucas hat derweil Fotos gemacht. Außerdem könnt ihr ein Rocco Reitz Trikot für den guten Zweck gewinnen. Wie das geht erfahrt ihr unter dem Interview.

Rocco, du hörst es an unseren Stimmen. Wir waren gestern im Stadion. Wie kurz war denn deine Nacht?

Die Nächte nach Spielen sind immer sehr kurz, vor allem nach späten Spielen. Ich hatte auch noch eine Dopingkontrolle. Als ich zuhause war, ging erst das Verarbeiten los. Das ganze Pokalspiel war emotional, aber auch sehr zäh und taktisch.

Jetzt seid ihr im Pokal weiter und du hast deine ersten Bundesligatore gemacht. Wie geil ist eigentlich grad alles?

Lacht. Das ist momentan die meistgestellte Frage. Ich habe immer noch nicht die richtige Antwort darauf. Die Spiele kommen Schlag auf Schlag und darauf liegt mein Fokus. So richtig runterkommen werde ich erst in der Winterpause. Dann kann ich die richtigen Worte finden. Momentan lebe ich meinen Jugendtraum.

Der begann diese Saison mit dem Bayern-Spiel. Wie lief dein Tag ab?

Ich bereite mich immer so vor, als würde ich spielen. Der Trainer hat mich vor der Aktivierung am Morgen zu sich gerufen und hat mir gesagt, dass ich spiele. Er hat mir gesagt, ich solle mein Ding machen. Ich habe mehr Freude als Nervosität gespürt. Vor der Saison war es gar nicht so richtig klar, wo es für mich hingeht. Da habe ich mir gesagt: “Genieß es und gib Vollgas”

Kann man im Spiel dann noch taktische Vorgaben beachten, oder überwiegt die Aufregung?

Ich habe mich auf die Angaben des Trainers konzentriert. Das ist mein Job. In einigen Momenten, wenn der Ball nicht im Spiel ist, guckt man sich auch mal um. Man sieht das Stadion und die hochklassigen Gegenspieler. Unglaublich.

Seitdem hast du sowohl auf der Acht als auch auf der Sechs gespielt. Hast du da eine Vorliebe?

Ich fühle mich in beiden Rollen wohl. Wenn ich der klare 6er bin, trage ich nicht so viel den Ball. Dafür fange ich Bälle ab und mache das Spiel schnell.  Auf der 8 geht es mir darum, Bälle zu klauen und offensiv auf die letzte Kette zu gehen. Was mir besser liegt, muss ich nicht bewerten. Ich mache das, was der Trainer mir sagt. Solange ich auf dem Platz stehe, bin ich glücklich.

Wie siehst du denn deine Verantwortung im System und im Aufbau?

Auf der Sechs trägt man eine andere Verantwortung als auf der Acht, weil man näher am eigenen Tor ist und mehr Bälle bekommt. Ich will dem Spiel immer meinen Stempel aufdrücken. Das macht mich nicht nervös, weil ich es liebe den Ball am Fuß zu haben.

Wir lösen uns mal von Begriffen wie “Ballbesitzfußball”. Was ist für dich Borussia-Fußball?

Diese Saison steckt viel Arbeit und Mentalität in unserer Spielart – weil es das auch braucht. Wir haben weniger den Ball und wollen erstmal taktisch vorgehen. Außerdem sind wir auch fußballerisch eine tolle Mannschaft. Trotzdem ziehen wir jetzt auch Duelle, in denen wir schwächer spielen, wie gegen Wolfsburg oder Hoffenheim. Für eine lange Saison ist es wichtig, auch Spiele zu gewinnen, in denen man am Ball nicht so gut ist.

Ihr werdet also in den Aspekten ohne Ball besser?

Klar ist: Sowas passiert nicht von heute auf morgen. Unsere Leistungskurve zeigt, dass wir in vielen Dingen besser werden. Es wird auch mal einen Knick geben. Aber solange wir die Basics abrufen, ist immer alles drin.

Drin war auch dein Tor gegen Wolfsburg. Interviewer lacht verlegen. War dir direkt klar, dass du jetzt den Abschluss suchst?

Ich habe Lasso (Alassane Plea) schon gesehen. Ich habe aber befürchtet, dass er im Abseits ist. Er blockt den Gegenspieler und ich gehe aufs Tor zu und mache ihn rein.

Wie oft hast du es dir noch angeschaut?

An dem Abend definitiv noch das ein oder andere Mal. Lacht. Die Reaktion der Fans hat mir Gänsehaut gegeben.

Weißt du eigentlich, dass die Fans bei der Aufstellung nach deinem Namen klatschen?

Meine Freundin hat mir das schonmal gesagt. Ich habe es erst nicht so richtig geglaubt. Das hat eine große Bedeutung für mich. So eine Akzeptanz bei den Fans zu haben, das ist noch schöner für mich als Tore. Ich stand früher auch da und habe für Spieler geklatscht. 

In 10 Jahren: Borussia-Kapitän Rocco Reitz. Wie klingt das für dich?

Weltklasse. Ich würde das zu jeder Zeit annehmen. Dann bin ich 31 und spiele hoffentlich noch Fußball. 

Wenn es nach uns und René Maric geht, wäre das der Fall. Wir sollen dir liebe Grüße ausrichten. 

Danke! Lacht. Mit René habe ich noch sehr guten Kontakt. Er hat mir den Weg hier im Verein geebnet und hat mich an die Hand genommen. Wie er den Fußball sieht, ist beeindruckend. Ich liebe es, mit ihm über Fußball zu reden. Er hat mich besser gemacht.

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Das von Rocco Reitz unterschriebene Trikot könnt ihr jetzt gewinnen. Bild: Lucas

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