StartAnalysenAdventskalender #19: Wie gewonnen, so zerronnen.. Die Analyse zu Bremen

Adventskalender #19: Wie gewonnen, so zerronnen.. Die Analyse zu Bremen

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Die Fohlen spielen an Spieltag 15 zuhause gegen Bremen und nehmen nur einen Punkt mit. Warum an diesem Freitag Abend nicht mehr drin war und was die Borussia dringend besser machen muss, erklärt @marc in der Analyse. Da wir bereits am Mittwoch in Frankfurt ran müssen, fällt diese Analyse etwas kürzer als gewohnt aus und erklärt mehr, was gut lief in entscheidenden Situationen und erläutert mehr warum die Fohlen im letzten eigenen Drittel Probleme hatten, als dass sie beschreibt, was vorher nicht passte.

Bekannte Steil-Klatsch Muster

Die Fohlen sind in der Statistik der One-Twos, also dem Spiel mit Steil-Klatsch, in der Bundesliga auf dem zweiten Rang hinter Leverkusen. Besonders gegen Bremen zeigten sie diese Muster des vertikalen Spiels mit Anschlussoption unter dem Ball immer wieder. Im ersten Durchgang kamen sie so immer wieder in Gelegenheiten, wo sie ballentfernt Honorat am Flügel in Szene setzen konnten. Durch die 4-3-3 Anordnung im Ballbesitz positionierte sich Honorat bereits häufig an der letzten Bremerlinie. Pléa fungierte pléa-typisch als Verbindungsspieler für die Steil-Klatsch Option von Weigl auf Reitz. Somit ziehen die Fohlen den Bremer Innenverteidiger raus, um anschließend ballentfernt Honorat zu finden. Einziges Problem der Fohlen war in der Folge häufig die fehlende Boxbesetzung, da Pléa weite Wege bis zur Bremer Box gehen musste.

Das beste Tor der Saison aus ähnlichem Spielzug

Kurz nach der Pause setzen die Fohlen erneut zu einem solchen Spielzug an, diesmal jedoch auch mit der nötigen Fortsetzung. Luca Netz erhält in tiefer Position den Ball am Flügel und sucht den direkten vertikalen Pass. In der Folge zeigt sich die Effektivität des Steil-Klatsch-Steil, indem die Bremer zwar vorwärts verteidigen wollen, aber permanent einen Schritt zu spät in der Aktion sind. Koné agiert als erster Wandspieler (siehe Bild oben), um Weiser auszuspielen. Anschließend sucht Netz, der hervorragend unter den Ball kommt den direkten, erneuten vertikalen Ball auf Pléa, wonach er wiederum direkt in den Anschluss unter dem Ball kommt, um anschließend Robin Hack ballentfernt in der Schnittstelle auf die Reise zu schicken (siehe Bild unten). Besonders auffällig ist hier auch die Position von Rocco Reitz, welcher noch am Mittelpunkt weilt, ehe er den Turbo zündet und später durch das Blankspielen von Hack zum freien Abschluss zur zwischenzeitlichen Gladbacher Führung kommt.

Zwei Gegentore, selber Spielzug

Beim frühen Führungstreffer der Bremer bekommt die Borussia zu wenig Druck auf das Bremer Ballbesitzspiel. Weigl schießt zwar raus auf Stark, allerdings ist er zu spät, um den Winkel auf Schmid zu verkleinern. Dieser hingegen wird auch von Manu Koné nicht gestellt, geschweige denn wirklich attackiert. So darf er aus dem Halbfeld ungestört den Chipball hinter die Kette auf Borré spielen. Der Angreifer von der Weser nutzt die etwas zu hohe Positionierung von Scally, um in dessen Rücken durchzubrechen. Wer glaubt, dass eine Fünferkette immer von Vorteil ist, um die Box zu verteidigen aufgrund der potenziell personellen Überzahl, wird dank solchen Situationen von den Fohlen regelmäßig eines Besseren belehrt. Bitter auch, dass Moritz Nicolas am Abschluss die Hand dran hat, den Ball aber nicht entscheidend abwehren kann.

Man möchte meinen, dass die Fohlen aus einer solchen Situation gelernt hätten und fortan Situationen, wie diese verteidigen würden. Jedoch zeigt sich auch hier wieder die leider zu häufig herrschende Passivität im Gladbacher Mittelfeldblock. Reitz verpasst es, auf Jung rauszuschieben, der seinerseits erneut unbedrängt aus dem Halbfeld servieren darf. Die Flanke ist eigentlich sogar etwas zu lang, jedoch unterschätzt Moritz Nicolas den Ball und muss in der Folge mit ansehen, wie Njinmah den Ball vor ihm wegspitzelt und für Duksch zum Ausgleich auflegt. Zu wenig Zugriff gepaart mit fehlender Entschlossenheit in der eigenen Boxverteidigung bricht der Borussia in dieser Saison einfach zu oft das Genick, daran muss gearbeitet werden. Wenn man sich für die Fünferkette entscheidet, muss man die Halbfeldflanken im Mittelblock aus dem Verbund besser unterbinden, indem man mehr Druck auf den ballführenden Spieler ausübt. Tut man dies nicht, entstehen immer wieder solche gefährlichen Aktionen. Hoffen wir, dass die Fohlen dieses Muster nicht mehr allzu oft zulassen.

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